PIERO SINI ÜBER:
Barbaresco Rabajà 2017
Rabajà ist zweifellos (neben Asili), eine der bekanntesten und geschätztesten Kult-Lagen von Barbaresco. Die Lage, die sich mit einer gewissen Gleichförmigkeit vom höchsten Hügel in Barbaresco (311 Meter) bis zu einem Graben am Ende der Martinenga-Parzelle Camp Gros (ein Teilstück des historischen Rabajà) erstreckt, sich dann leicht nach Westen wendet und zu einem Gebiet namens Trifolera hin abfällt, wo sich die Exposition ändert und die Böden zunehmend ungünstigere Bedingungen für den Anbau von Nebbiolo bieten. Der überwiegend nach Südwesten und teilweise nach Süden ausgerichtete Weinberg grenzt im Norden an Moccagatta, im Osten an die Provinzstraße Alba-Acqui, im Süden an Trifolera und im Westen an Martinenga und Asili.
Die Trauben für diesen genialen Barbaresco Rabajà von Cascina Luisin stammen von im Durchschnitt über 50 Jahre alten Nebbiolo Rebstöcken ab, welche Luigi Minuto, der Urgroßvater von Roberto Minuto, gepflanzt hatte. Bemerkenswert ist auch die hohe Rebstockdichte mit 4000 Pflanzen pro Hektar. Das sorgt für kleine und konzentrierte Beeren. Dieser Barbaresco Wein hat eine so typische Nase mit einer ganz eigenen, klassischen Stilistik. Dominiert von Holundernuancen, Flieder und Veilchen. Er präsentiert sich enorm verspielt, mit einer starken dunklen Fruchtintensität. Trotzdem auch leicht dabei und mit dezenter Schwarzkirsche und süßlichen Brombeeren verwoben. Dazu kommt noch etwas salzige Mineralität hinzu und man erahnt bereits mit der Nase seine seidigen Gerbstoffe. Mit einem atemberaubenden Mundeintritt zeigt sich dann seine wahre Größe. Samtige und unglaubliche reife Tannine, die so überhaupt keine Härte besitzen. Viel Frische und ausbalancierte starke Säure. Tänzelt wie ein energischer Box-Champion auf der Zunge und verbleibt fast unendlich am Gaumen. Als ob er sich verewigen möchte. Ein sehr überzeugender Auftritt. Qualitativ mit das Beste was es in Barbaresco zu finden gibt und auf hohem, bezahlbaren Niveau. Eine Lektion in Reinheit, Gleichgewicht und Präzision.
