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Priorat . Wein
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Priorat Weine

Welcher ist der beste Priorat Wein? Bevor diese Frage beantwortet werden kann, sollte man wissen, was diese Region so einzigartig macht und worauf Du bei der Suche nach Qualität achten solltest. Diese besondere Weinbau-Region befindet sich in Katalonien im Nordosten Spaniens. Wein aus dem Priorat hat etwas Mystisches an sich, was sicherlich mit seiner kargen und bergigen Heimat zu tun hat. Uralte Reben stehen hier weit voneinander entfernt und sprengen mit ihren Wurzelwerk den nähststoffarmen Llicorella-Boden.

Die Zukunft für den Priorat Wein war jedoch nicht immer gesichert. Das Priorat war Mitte der 1970er Jahre aufgrund der Agrarpolitik des faschistischen Diktators Francisco Franco und der Abgeschiedenheit der Region als Weinanbaugebiet so gut wie verschwunden. Nach einer längeren Krise wurde das Priorat in den 1980er Jahren durch innovative Weinpioniere wiederbelebt. Seitdem kommen von hier die begehrtesten Rotweine der iberischen Halbinsel.

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Álvaro Palacios

CAMINS DEL PRIORAT 2022

21,45  inkl. MwSt.

28,60  / l

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Álvaro Palacios

LES TERRASSES 2020

34,95  inkl. MwSt.

46,60  / l

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Álvaro Palacios

LES TERRASSES 2021

34,95  inkl. MwSt.

46,60  / l

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Álvaro Palacios

FINCA DOFÍ 2021

79,95  inkl. MwSt.

106,60  / l

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WINZER AUS DEM PRIORAT

Álvaro Palacios

Álvaro Palacios gerecht zu werden, angesichts der vielen überschwänglichen Lobeshymnen in den Medien, ist gar nicht so einfach. Er macht es einem aber auch nicht leicht. Seiner Energie, seinem Esprit, seiner offenen Herzlichkeit kann sich niemand entziehen. Er zählt zu den wichtigsten Winzern Spaniens und hat mit dem L’Ermita eine der Wein-Ikonen des Landes geschaffen.

Wir hatten das seltene Glück, ihn drei Stunden im Weingarten – sein Lebenselixier – begleiten zu dürfen. Dabei sagt er Sätze wie: „Wein ist ein zauberhaftes, berückendes Mysterium. Er stimuliert, macht dich glücklich und gesund.“ Oder: „Der Wein fängt die Aromen des Ortes ein, an dem er wächst.“ Palacios hat vor gut 30 Jahren im Priorat Pionierarbeit geleistet, dann das Weingut seiner Familie in der Rioja in die Elite geführt und mit seinem Neffen Ricardo Pérez im Bierzo das Kunststück wiederholt. Er gilt als Wiederentdecker und Retter vergessen geglaubter Weinbauregionen und historischer Weingärten mit bis zu 100 Jahre alten Rebstöcken und schwärmt für autochthone Rebsorten wie Garnacha im Priorat und Mencía im Bierzo.

Álvaro Palacios . Weine
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Die Basis: Camins del Priorat

„Alles ist im Weingarten. Das Beste, das wir erreichen können, ist, die Frucht und die Aromen im Wein zu konservieren." Palacios spricht von Weingärten und Reben wie von lebendigen Wesen, nennt sie „spirituell, mythisch, kraftvoll, tiefgründig", betont den „tiefen Respekt für den Weinberg, den Boden und die Rebe. Die Qualität des Weingartens ist wichtiger als alles andere, wichtiger als der Keller, wichtiger als der Winzer", sagt er – und seine Demut klingt überzeugend.

Von seinen Lehr- und Wanderjahren in Frankreich brachte der junge Palacios Ende der 1980er Jahre viele neue Ideen für seine Arbeit nach Spanien mit: Den Gedanken der kompromisslosen Qualität, die Achtung vor Traditionen, die Liebe zu den Reben und Böden, die Idee authentischer, charaktervoller Weine aus alten Rebstöcken, extreme Ertragsbeschränkungen pro Hektar, die Rotweinvergärung in großen Holzbottichen, das Barrique als Reifemedium, die Gliederung des Sortiments in Regions-, Village- und Grand Cru-Weine, um die Besonderheiten des jeweiligen Terroirs herauszuarbeiten: „Ich wollte damit zurück zu den Zeiten vor 1900, auch damals wurden in Spanien die Weine lagenrein ausgebaut." Weitere wichtige Instrumente, um höchste Qualität zu erreichen: Biodynamische Landwirtschaft, Vergärung mit Naturhefen, intensive Handarbeit im Weingarten, das Pflügen der Böden mit Pferden und Mulis: „Nur ein natürlicher, reiner Boden und ein gesunder, vitaler Rebstock bringen die Lage und die Aromen des Weingartens klar und rein zum Ausdruck", so Palacios.

Der Schriftsteller Alberto Moravia sagte: „Wenn die Passion fehlt, fehlt alles. Ohne Leidenschaft ist nichts zu erreichen." Alvaro Palacios hat alles erreicht. Denn er ist die Leidenschaft pur. Alvaro Palacios wurde vom internationalen Weinmagazin Decanter mit dem Titel „Decanter Man of the Year 2015" ausgezeichnet.

ZUM WINZER
DOSSIER

Terrassen, Schiefer und Sonne

Den Grundstein für den Wein aus Priorat legten die Kartäusermönche in den Bergen bei der Gründung des Klosters Scala Dei (deutsch: Leiter zu Gott) im Jahr 1163. Kartäusermönche, die in der Provence (Frankreich), Weinbergstechniken gelernt hatten, pflegten das Land im Priorat fast 700 Jahre lang, bis es 1835 vom Staat beansprucht und neu verteilt wurde und die Mönche die Region verließen. Mit der Reblauskatastrophe zum Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Region nicht nur einen absoluten Stillstand des Weinbaus, sondern Pauperismus und Landflucht.

Die beispielhafte Wiederbelebung für Priorat Wein und die Krise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind maßgeblich von den Besonderheiten dieser Weinbau-Region beeinflusst worden. Die Kartäuser hatten im Priorat die Scala Dei vermutet, was bei dieser einsamen und schroffen Bergregion verständlich ist. Ein Vermarktung der Weine in die 30 km entfernte Handelsstadt Reus konnte nur mit größtem Aufwand betrieben werden. Das Zeitalter des modernen Straßenbaus hatte die kleinen Bergdörfer mit ihren kleinen Weinparzellen auf Weinterrassen offensichtlich nicht berücksichtigt (Anmerk.: Wer den Rotwein „Les Terrasses“ von Alvaro Palacios probiert, kann sich mit etwas Phantasie ein Bild von der damaligen Situation machen, denn die Trauben für diesen Wein, stammen noch heute von diesen kleinen Terrassen aus der Peripherie um Gratallops – der kleinen Hauptstadt des Priorats). Maßgeblich für die Weinqualität ist der sogenannte „Llicorella“ Boden. Dabei handelt es sich um eine Zusammensetzung aus schwarzen und eisenhaltigem Schiefer, nebst kleinen Fraktionen aus Glimmer. Dieser sorgt nicht nur für eine außergewöhnliche Atmosphäre in den Weinbergen des Priorat (es glitzert wahrhaftig), sondern er reflektiert das Sonnenlicht und hält die Wärme zurück.

Auferstehung im Priorat

Während die Regierung das Priorat erst 1954 zu einer offiziellen D.O. deklarierte, begannen sich die Dinge erst um 1989 zu ändern. Angeführt wurde die Revolution von René Barbier (Clos Mogador), Alvaro Palacios (L’Ermita und Finca Dofí), Carlos Pastrana (Clos de l’Obac), José Luis Pérez (Clos Martinet) und Daphne Glorian (Clos Erasmus), um diesen längst aufgegebenen Landstrich zu rekultivieren. Während in der Weinwelt anfangs niemand wirklich an den Erfolg des Unterfangens glaubte, verliebte sich René, der ein Mann des Weinbergs ist, in die alten Garnacha und Cariñena Anpflanzungen und machte die Weinberge wieder urbar. Mit einer schier unglaublichen Leidenschaft wurden die alten terrassierten Weinberge mit Buschreben rekultiviert. Die französischen Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah gaben den lokalen Sorten anfangs noch ein wenig Starthilfe, um die Weine auf den internationalen Weinmärkten zu vermarkten. Heute schwindet jedoch der Anteil der französischen Rebsorten in den Rotwein Cuvées und man vertraut aufgrund der Erfahrung immer mehr der heimischen Garnacha und Cariñena Rebsorten.

Offiziell ist das Priorat ca. 20.000 ha groß, aber derzeit sind nur ca. 2.000 ha mit Rebsorten bepflanzt. Die Ziele sind also weiterhin sehr ambitioniert. Hinsichtlich der Qualität kann man sich durchaus einmal die Frage stellen, wohin die Weinreise noch gehen soll. Priorat Weingüter erhalten heute bereits die begehrten 100 Punkte oder whatever von führenden Weinkritikern. Diesen Rotwein kaufen und reifen lassen scheint auch kein Problem zu sein. Kritiker waren anfangs skeptisch, ob Priorat Wein überhaupt ein Alterungspotential hat. Fest steht, dass auch 25-jährige Flaschenlagerung den Weinen nichts anhaben kann, sondern nur komplexer und attraktiver machen. Mittlerweile produzieren Weingüter heute auch Weissweine und Roséweine. Im gehobenen Preiseinstiegs-Bereich von unter 20 €, begeistert z.B. der „Camins del Priorat“ von Alvaro Palacios nicht nur Einsteiger für Rotweine, weil dieser Wein die Komplexität und den Charakter des Priorats sensationell widerspiegelt.