Schweizer Weine
Schweizer Weine sind außerhalb ihrer Heimat so selten anzutreffen, dass man leicht meinen könnte, sie entsprechen nicht dem internationalen Standard, sondern lediglich dem Geschmack einer selbstbezogenen Kultur. Das ist heute nicht mehr der Fall.
Schweizer Wein ist wie alles in der Schweiz sehr teuer. Aber zum Glück gibt es in der ganzen Schweiz leidenschaftlich besessene Winzer, die jedes Jahr immer bessere Weine herstellen, viele davon rot und in so geringen Mengen, dass sie direkt in die Keller der Kenner von Genf, Zürich und Vaduz gelangen, Nur selten werden sie in der internationalen Weinpresse erwähnt. Etwa 2% des Schweizer Weinproduktion verlässt das Land. Die Schweizer haben sorgfältig darauf geachtet, ihr landwirtschaftliches Erbe zu bewahren, was nicht nur die Bewahrung der klirrenden Kuhglocken-Heidi-Tradition bedeutet, sondern auch die Erhaltung einiger der schönsten und unbequemeren Weinberge der Welt, von denen sich die große Mehrheit im westfranzösischen Teil des Landes befinden.
Schweizer Weissweine schmecken ganz anders als beispielsweise in Deutschland oder Österreich, weil Schweizer Winzer routinemäßig die zweite, mildernde malolaktische Gärung fördern, sodass die Weine viel weniger offensichtlich sauer erscheinen. Sie haben auch dazu tendiert, den endgültigen Alkoholgehalt ihrer Weine erheblich zu erhöhen, indem sie dem Gärbehälter Zucker hinzufügten (eine Praxis, die jedem Franzosen als Chaptalisierung bekannt ist), und so schmecken die meisten Schweizer Weissweine viel weniger scharf und dünn. Der Klimawandel macht eine Chaptalisierung jedoch immer weniger nötig. Für die zunehmend modischen Rotweine ist Pinot Noir die dominierende Sorte und wird überall angebaut, außer im südlichen Tessin, wo Merlot beliebter ist.
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