PIERO SINI ÜBER:
Morillon Muschelkalk 2022
Die Rebsorte, die weltweit meist als Chardonnay bekannt ist, wird in der Steiermark einzigartig als Morillon bezeichnet. Tements Morillon Muschelkalk repräsentiert den Einstieg mit dieser Rebsorte, obwohl seine Trauben bereits aus hervorragenden Top-Rieden wie Zieregg, Sulz, Wielitsch und Ottenberg stammen. Die Bezeichnung Morillon in der Südsteiermark zeigt die besondere Verbundenheit mit dem Chardonnay, da keine andere Weinregion diesen Namen offiziell verwendet. Wenn die Namen Morillon und Tement zusammen auf einem Etikett erscheinen, erweckt das natürlich sofort Aufmerksamkeit. Auch wenn der Morillon Muschelkalk die Basis darstellt, wird hier, selbst ohne den Namen einer renommierten Riede auf dem Etikett, hervorragende Arbeit von der Winzerfamilie geleistet. Selektierte, reife Trauben von den besten Muschelkalk- und Mergelböden werden bis zu zwei Jahre lang sorgfältig in großen, geschmacksneutralen Fässern gereift. Wie bei Tement üblich, wurde der Wein ungefiltert abgefüllt. Diesen Tement Morillon Wein sollte man in ein großzügiges Glas füllen und ihm Zeit zur Entfaltung geben. Das Bouquet ist intensiv und komplex, mit einem Hauch von Exotik und einer würzigen Kräuternote, begleitet von einem Hauch Feuerstein. Am Gaumen zeigt er sich elegant und unverfälscht mit einer starken Mineralität, begleitet von einer saftigen und gut strukturierten Textur. Noten von geriebenem Apfel, Löwenzahn und gerösteten Mandeln sind präsent, und der Wein zeigt eine feine Balance und Intensität, mit einem Hauch von salziger Frische im Abgang. Obwohl der Wein bereits in seiner Jugend genossen werden kann, wird er mit zwei bis drei weiteren Jahren der Flaschenreife noch verfeinert. Ein beeindruckender Wein zum Einstieg!
Weingut Tement
Manfred Tement war noch sehr jung, als er unerwartet und viel zu früh nach dem Ableben seines Vaters den kleinen Familienweinbetrieb erbte. Um das elterliche Haus herum erstreckten sich drei Hektar Weinland, die er nun wesentlich früher als angedacht bewirtschaften musste. Das einzige Erbe neben dem Land war der exzellente Ruf, den sein Vater hinterlassen hatte. Mit der Zeit entwickelte sich der Betrieb prächtig. Es gab Veränderungen, einige Neuerungen wurden eingeführt, andere Traditionen verschwanden, doch was stets bestehen blieb, war die tiefe Leidenschaft für den Wein aus der Südsteiermark und das unerschütterliche Engagement für höchste Qualität. Werte und Prinzipien, welche Manfred Tements Söhne Armin und Stefan nicht nur verinnerlicht haben, sondern die ihnen innewohnen.
Seit der Gründung des Weinguts Tement im Jahr 1962 und über die Jahre hinweg, hat die Südsteiermark, insbesondere mit dem Weinberg Zieregg, eine beachtliche Entwicklung durchgemacht, die stark mit Manfred Tements Engagement für Qualität und Innovation verknüpft ist. Die Region, die hauptsächlich Weißwein produziert, ist besonders für die Sauvignon Blanc-Traube bekannt. Manfred Tement hat die Vielseitigkeit dieser Rebsorte erkannt und sie zur Entfaltung gebracht, was ihm und der Region internationale Anerkennung eingebracht hat. Die Tements haben ihr Weinbaugebiet sogar über die österreichischen Grenzen hinaus nach Slowenien ausgedehnt, wo die historisch zusammenhängende „Grand Cru” Riede Zieregg liegt. Dort wird unter dem Namen Domaine Ciringa weiterhin Sauvignon Blanc produziert, bekannt als Fosilni Breg. Neben dem renommierten Sauvignon Blanc kultiviert das Weingut Tement auch andere Weinsorten wie Chardonnay, regional Morillon genannt, sowie Gelben Muskateller, Weißburgunder und Welschriesling. Diese Weine beweisen, dass die Tements es verstehen, selbst aus einfacheren Sorten hochwertige und komplexe Weine zu kreieren. Die Philosophie des Weinguts, verkörpert durch Familie Tement, geht über die bloße Produktion von Spitzenweinen hinaus und beinhaltet die Überzeugung, dass Genuss keine Grenzen kennt.
Manfred Tement: Visionär des steirischen Weinbaus
Wenn man von Manfred Tement spricht, so spricht man über einen der herausragendsten Weinbauern unserer Ära. Seine Errungenschaften stellen einen wesentlichen Teil der Erfolgsgeschichte des Weinbaus in Österreich dar. Bei der Gründung von Weingut Tement war das Potenzial der Südsteiermark in der Welt des Weins noch nahezu unentdeckt, ebenso wie die Einzellage Zieregg, dem Heimatweinberg von Familie Tement.
Die frühlingsbelebten Rebzeilen des Weinguts Tement malen ein lebendiges Grün über die sanften Hügel der Südsteiermark, ein stilles Versprechen der Eleganz und Qualität, die in ihren Weinen widerhallt.
Manfred Tement blickt auf eine Landschaft, die er wie seine Westentasche kennt – die idyllischen Weinberge der Süd-Steiermark. Hier hat seine Vision vor über vier Jahrzehnten Gestalt angenommen. Als Winzer hat er mit seinen Sauvignon Blanc Weinen internationale Anerkennung gefunden. Aber Erfolg ist mehr als bloße Anerkennung – es ist das Erreichen einer tief empfundenen Zufriedenheit, die er in seinen Weingärten findet. „Es fühlt sich nicht anders an als früher”, sagt Tement über den Betrieb, den er von seinem Vater übernahm. „Mein Vater hat in mir das Qualitätsbewusstsein geweckt, schon lange bevor Qualität ein allgemeines Verkaufsargument war.” Diese Leidenschaft für Qualität trieb Tement an, die Schulbank in Klosterneuburg zu drücken und später, nach dem unerwarteten Tod seines Vaters, den Familienbetrieb zu übernehmen.
Mit Inspiration und Neugier ausgestattet, begann Manfred Tement, die Weinkultur zu revolutionieren. „Der Wein war damals ein Alltagsprodukt, dem man wenig Beachtung schenkte”, erinnert er sich. Doch Manfred Tement hatte eine andere Vision. Er wollte Weine produzieren, die man nicht nur trinkt, sondern über die man spricht und die man zelebriert. Das rasante Tempo des Erfolgs war eine Herausforderung, doch Tement hat es geschafft, stets am Puls der Zeit zu bleiben. Rückblickend sagt er, er würde zwar vieles gleich machen, doch bei einem Punkt wäre er konsequenter: „Ich würde ausschließlich auf Sauvignon Blanc setzen.” Diese Konsequenz spiegelt sich auch in seiner besonderen Beziehung zu dieser Rebsorte wider, die er als die beste für seine Region betrachtet.
„Die Kunst des Weinbaus beruht auf der Fähigkeit, sich auf die Natur und ihre spezifischen Merkmale einzulassen, und zwar stets in demütiger Manier.”
Die stetige Entwicklung und die tiefe Verbundenheit zur Region, zur Rebsorte und zum Produkt zeigen sich in der präzisen Arbeit am Zieregg. „Die Exzellenz, die sich aus der Konzentration auf Sauvignon Blanc ergibt, hat enormes Potential”, so Tement. Das Familienunternehmen, das er mit seinen Söhnen Armin und Stefan führt, ist ein dynamisches Gebilde, das vom Austausch und gemeinschaftlichen Entscheidungen lebt. Die Unterschiedlichkeit innerhalb der Familie sieht Manfred Tement als Stärke und betont die Bedeutung des Familienzusammenhalts.
Edelstahltanks, aufgereiht wie stählerne Wächter.
Auch bei der Umstellung auf naturnahen Weinbau zeigte sich die Familiendynamik. Während Manfred Tement selbst den Schritt langsamer vollzogen hätte, waren es seine Söhne, die diesen konsequenten Weg gehen wollten. Die Veränderung war eine Herausforderung, aber die Familie Tement hat sie gemeinsam gemeistert. Trotz des Erfolges und der Anerkennung, die mit der Marke Tement einhergehen, weiß Manfred Tement, dass es wichtig ist, authentisch zu bleiben und sich nicht vom Gegenwind beeinflussen zu lassen. „Man muss sich treu bleiben und an die eigene Arbeit glauben”, sagt er.
Ried Zieregg neu definiert
Die Familie Tement ist mit ihrer Geschichte tief in die Weinberge von Zieregg verwurzelt und hat ihre Besitztümer von anfänglich 1,5 Hektar auf beachtliche 17 Hektar in den vier Lagen ausgedehnt. Die Lagen sind aufgrund ihrer besonderen Bodenbeschaffenheit und ihrer Geschichte, verbunden mit der Winzerfamilie Tement, besonders für Sauvignon-Weine renommiert.
Geübte Hände wägen auf dem Sortiertisch des Weinguts Tement jede Traube ab.
Die Neuordnung und genaue Einteilung der Weingebiete in der Steiermark wird am Beispiel der Weinlage Zieregg klar. Die Tements haben ihre Top-Riede Zieregg in vier spezifische Crus unterteilt, um die Einzigartigkeit jedes Teilstücks besser zu repräsentieren. Diese sind ab dem Weinjahrgang 2020 offiziell als Zieregg, Zieregg Kår, Zieregg Kapelle und Zieregg Steilriegel bekannt. Die Lagenabgrenzung in Österreich, die nun auch in der Steiermark vollzogen wurde, hat zu dieser Neudefinition geführt.
Der zentrale Teil von Zieregg, das Herzstück, bleibt unter dem etablierten Namen und erstreckt sich über 8,4 Hektar mit 35 Jahre alten Reben, die auf einem speziellen Boden mit steilen und südlich ausgerichteten Hängen wachsen. Der Zieregg Steilriegel, der westliche Abschnitt des Weinbergs, ist vorwiegend mit Morillon (Chardonnay) bestückt und war der erste von der Familie Tement erworbene Weinberg.
Manfred Tement misst konzentriert mit seinem Refraktometer die Süße der Trauben.
Der östliche Teil, Zieregg Kår, zeichnet sich durch eine längere Abendsonne und kühleres Klima wegen des späteren Sonneneinfalls aus. Hier ist der Boden reich an Kalkmergel mit hohem Calcium- und Magnesiumgehalt. Die vierte Parzelle, Zieregg Kapelle, ist mit schweren Ton- und Lehmböden über einem Korallenkalksockel definiert und liegt in der Nähe einer historischen Kapelle. Diese Neuorganisation betrifft allerdings nur den österreichischen Anteil des Zieregg-Weinbergs. Der slowenische Teil bleibt unangetastet und ist in Besitz vieler unterschiedlicher Eigentümer, inklusive der Tements mit ihrer Domaine Ciringa.
Von der Tradition zur Nachhaltigkeit
Das Weingut Tement praktiziert seit dem Jahrgang 2018 einen naturnahen Weinbau. Für die Familie Tement, insbesondere für die Brüder Armin und Stefan, stand dabei mehr auf dem Spiel als reine Qualitätsfragen. Der nachhaltige Weinbau ermöglicht es ihnen, die charakteristischen Eigenschaften des Bodens noch klarer zu betonen. Zudem ist es ihr Bestreben, die Weinberge, in denen sie leben und arbeiten, gesund zu erhalten und an die nächste Generation weiterzugeben. Verantwortungsbewusste Winzer wie die Tements sind oft visionär in ihrem Handeln.
Auf den neu angelegten Terrassen von Ciringa entfaltet sich der Charme des Weinguts Tement, eine Symphonie aus slowenischem Terroir und steirischer Winzerkunst.
Heute obliegt die Führung des Weingutes Tement den Brüdern Armin und Stefan Tement, die sich auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Familie (Armins Frau Monika sowie die Eltern Manfred und Heidi) verlassen können. Der Visionär Manfred Tement hat das Weingut zu einem der führenden in Österreich gemacht. Seine Söhne haben den Weincharakter jedoch weiter verfeinert und entwickelt. Die Weine zeichnen sich heute durch eine zurückhaltendere Holznote als in der Vergangenheit aus. Unabhängig davon, ob man sich für einen Gebietswein, Ortswein oder für eine exklusiven Riedenwein entscheidet, das Qualitätsniveau ist durchweg beeindruckend. Die Tement Weine überzeugen durch ihre ausgeprägte Feinheit, Mineralität, Präzision, Tiefgründigkeit, Komplexität und exquisite Klasse. Was die Größe betrifft, die kunstvolle Art der Weinherstellung und das breite Spektrum an erstklassigen Weinen, so kenne ich niemanden in Österreich, der Weine dieser Güteklasse herstellt.
Armin und Stefan Tement: Zwei Brüder, ein Erbe, unendliche Leidenschaft
In den sanften Hügeln der Südsteiermark, wo sich österreichische Tradition und innovative Visionen treffen, setzen Armin und Stefan Tement neue Maßstäbe in der Welt des Weins. Die Brüder, die in einer tiefen Verbundenheit nicht nur ihr Erbe, sondern auch ihre Zukunft gestalten, haben eine klare Vorstellung davon, was ihren Wein einzigartig macht: Es ist die Verbindung aus Mut, Beharrlichkeit und dem Willen, Authentizität in jede Flasche zu gießen. Armin, der Visionär und Gefühlsmensch, und Stefan, der Pragmatiker mit dem technischen Verständnis, sind nicht nur Geschäftspartner, sondern die engsten Vertrauten. Ihr Austausch ist die Basis des Familienbetriebs. „Wir reden über alles und haben unsere Geheimnisse“, gibt Armin mit einem Schmunzeln zu. Dieses tiefe Verständnis füreinander und für ihre Arbeit ermöglicht es ihnen, beständig ihre Grenzen zu erweitern.
Wie gemalt legen sich leichte Wolken über die hügelige Weinlandschaft und unterstreichen die traumhafte Idylle der Südsteiermark.
In der Welt des Weins stehen die Tement-Brüder für eine Philosophie der ständigen Evolution. „Man ist nie fertig“, erklärt Stefan, der die stetige Feinabstimmung im Betrieb überwacht. Armin hingegen sieht das Erbe ihrer Eltern als Fundament, das es zu bewahren gilt, ohne in der Vergangenheit zu leben. Die Art, wie die Tements Wein machen, hat sich über die Jahre verändert. Der Fokus liegt auf dem Faktor Zeit, der Reife, der Eigenständigkeit der Lagen. Armin beschreibt den Wein als lebendig, sich entwickelnd, während Stefan die Bedeutung von Authentizität und Herkunft betont. Die Reaktion vieler Tement Fans auf diese Veränderungen war überwiegend positiv.
Tradition bringt Druck mit sich, doch die Brüder begegnen diesem mit einer Mischung aus Gelassenheit und hohem Anspruch. Stefan fühlt keinen Erfolgsdruck, er vertraut auf die Natur und ihre Entscheidungen, während Armin zugibt, dass die eigenen hohen Standards auch Selbstzwang bedeuten können. Mut ist eine Eigenschaft, die beide Brüder für sich beanspruchen. „Wir machen es uns definitiv nicht einfach“, sagt Armin. Stefan fügt hinzu, dass Feigheit keinen Platz in ihrem Schaffen hat.
Manfred Tement, ein Pionier des österreichischen Weinbaus, dessen untrüglicher Instinkt und visionäre Methoden das Weingut Tement zu internationaler Anerkennung geführt haben.
Das Projekt Ciringa, eine Erweiterung ihrer Weinvision auf slowenisches Gebiet, ist ein Beispiel für ihre Innovationskraft. „Ciringa war ein Traum“, sagt Armin, und Stefan beschreibt es als eine Chance, die sie ergriffen haben. Der Grassnitzberg, ihr neuestes Projekt, ist ein Herzensprojekt, das neue ökologische Lebensräume schafft und der Region etwas zurückgibt. Es ist ein Ausdruck ihrer Philosophie, nicht nur Wein zu produzieren, sondern auch für zukünftige Generationen zu sorgen. Obwohl der erste Wein aus diesem Projekt erst in Jahren verkostet werden kann, haben die Brüder bereits eine klare Vorstellung von seinem Charakter: „Karg, frisch, salzig und charakterstark“, so Armin.
Die Tement-Brüder stehen exemplarisch für eine neue Generation von Winzern, die Traditionen ehren, während sie mutig neue Wege beschreiten. Sie sind Pioniere, Visionäre und vor allem Brüder, deren Leidenschaft für den Wein und füreinander das Herzstück ihres Schaffens ist.
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– Piero Sini –