PIERO SINI ÜBER:
Barolo Arborina 2018
Der Elio Altare Barolo Wein Arborina wächst auf durchschnittlich 270 m Höhe in südlicher Ausrichtung in La Morra (eines der Barolo-Dörfer). Der sandige Tonmergelboden liefert hohe Eleganz und maskuline Power zugleich. Die Nebbiolo Weinreben wurden kurz nach dem zweiten Weltkrieg gepflanzt. 1989 wurden einige Rebstöcke ersetzt. Die kleinen Beeren werden bei Elio Altare immer von Hand geerntet. Rotwein aus Piemont verdankt seinen Ruhm gerade wegen seiner Tradition. Alle Prozesse laufen hier mit ganz viel Ruhe und Zeit ab. Die teilweise entrappten Trauben werden für 10 Tage im Edelstahltank bei kontrollierter Temperatur vergoren. Dabei werden die Beeren während der Gärung ganz sanft nach unten gestoßen und gehalten. Dieser Arbeitsschritt nennt man auch Pigeage. Mit einem speziellen Netz werden die Schalen (in denen sich die Farbe, Aromen und Gerbstoffe befinden) für 4-6 Wochen unterhalb der Oberfläche gehalten. Diese traditionelle Methode wird heute nur von wenigen Barolo Weingütern angewendet. Der Elio Altare Barolo Arborina liefert einen kraftvollen und körperreichen Barolo Wein vom einem historisch Cru in La Mora. Seine Nase zeigt sehr viel süßliche Bitterorange, nebst getrockneten Rosenblättern, Marzipan, Eukalyptus und Schoko. Ganz viel Schub und gleichzeitig eine verspielte Feinheit. Bereits jetzt schieben sich die samtigen Tannine nach vorne. Bei Elio Altare werden die Barolo Weine niemals gepresst, nur der von der Gravitation freigegebene Saft, deshalb findet man in seinen Rotweinen keine schlechten Gerbstoffe, sondern vielmehr Aromen von rotbeerigen Früchten, viel süße Schwarzkirsche, salzige Mandeln und Blutorange. Am Gaumen explodiert der Wein – und zwar immer. Was für ein Knaller. Kraftvoll und unendlich fein zugleich. Der Arborina hat einen unaufhaltsamen Schub aus roter Frucht und Veilchen. Alles im Einklang mit Eukalyptus, reichlich marokkanischer Minze, salziger Lakritze und andere Blumigkeiten. Genau so sollte ein Barolo Wein sein. Alles passt, alles sitzt und alles ist großartig. Von Langeweile kann hier keine Rede sein, eher das Gegenteil davon. Vital und spannend, aber nicht zum Niederknien, sondern hedonistisch.
